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Mehr als ein Piratenschatz – Gold beeinflusst unsere Wirtschaft

Ganze 200 Billionen US-Dollar sind auf unserem Planeten am rotieren. Nur einen sehr geringen Anteil hiervon macht tatsächliches Bargeld aus, es wird beinahe ausschließlich mit theoretischen Geldwerten gehandelt, zum Beispiel über Devisen, Aktien oder andere Wertpapiere.

Wurde in der Antike und im frühen Mittelalter noch fast ausschließlich mit Gold getauscht, so umfasst diese Größe mittlerweile nur noch 0,7 Prozent des weltweiten Finanzvermögens. Auch der Silberanteil ist stark gesunken.

Trotzdem: Die Edelmetalle spiele immer noch eine wichtige Rolle in unserer Wirtschaft.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Geld noch am Gold gemessen, es hatte also einen stabilen Wert. Heutzutage hängen Geld- und Goldwert nicht mehr zusammen, es gibt andere Faktoren, die den Mark beeinflussen.

Marktteilnehmer mit Goldreserven zum Beispiel, können eine große Wirkung auf den Preis haben. Wird viel Gold verliehen oder verkauft, sinkt der Preis. Um ihn zu erhöhen, können Zentralbanken hingegen Gold kaufen oder aber die Goldminen verringern den Goldabbau.
Andererseits sind diese direkten Möglichkeiten der Preisbeeinflussung vergleichsweise gering, da der komplette Goldbesitz jeglicher Zentralbanken weniger als 20 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.

Was auffällt, ist, dass der Goldpreis sowohl zu dem Silber- als auch zu dem Ölpreis eine gewisse Parallele aufweist.
Schaut man sich die Silber-, Öl- und Goldpreise in einem langen Zeitfenster an, so lässt sich eine zweifellose Symmetrie feststellen, der Verlauf ist unfassbar synchron. Das lässt sich einfach begründen: Alle drei Ressourcen sind physische Größen und neigen dazu, gleichartig auf Inflationen zu reagieren. Der Geldwert ist also der Faktor, der, seit der Abschaffung des festen Goldpreises, diese Werte im Wesentlichen bestimmt.

Wertentwicklung von Gold, Silber und Öl im direkten Vergleich

Wertentwicklung von Gold, Silber und Öl in den vergangenen 10 Jahren

(Goldpreis: schwarz; Silberpreis: blau; Rohöl: rot)

Der Gold- sowie der Öl- und Silberpreis sind also mehr oder weniger umgekehrt proportional zum US-Dollar. Steigt der Geldwert, so sinkt der Goldwert. Im Gegensatz zu Geldwährungen haben die genannten Rohstoffe und Edelmetalle einen verhältnismäßig unveränderbaren Weltbestand und sind so von einer Inflation nicht betroffen.

In Zeiten der Krise, in der die Menschen den Wertverlust ihres Geldes befürchten, legen viele  in Gold an, um den Besitz zu sichern. Ist hingegen der Dollar stark genug, sodass das Eigenkapital nicht gesichert werden muss, gibt es wenig Bedarf, in Gold zu investieren.
So wie der Wert des US-Dollars, in dem weltweit gehandelt wird, schwankt also auch der des Goldes stetig und wird auf dem offenen Markt bestimmt.

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts hat der Dollar im Vergleich zu anderen Weltwährungen langsam aber stetig an Wert verloren. Obgleich der Silbermarkt wesentlich kleiner ist und zu Zeiten von Wirtschaftskrisen sogar teilweise von dem Goldmarkt verdrängt wird, haben sich die Preise der Edelmetalle wie erwartet genau umgekehrt proportional entwickelt. Wer also vor 10 Jahren sein Vermögen in Gold oder Silber investiert hat, hat dies mittlerweile rund versechsfacht.

Obgleich sich also in den letzten hunderten Jahren, seit den Zeiten, in denen Gold- und Silbermünzen die einzigen Tauschgegenstände waren, einiges an unserem Handlungssystem verändert hat, und auch die Werte dieser Rohstoffe stetig schwanken, zählen sie zu den wenigen Ressourcen, die auf der Erde chronisch knapp sind, und wohl noch eine sehr lange Zeit eine große Rolle an dem weltweiten Finanzmarkt behalten werden.

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