Die Frankfurter und New Yorker Börse müssen ihre Fusionspläne zum dritten Mal begraben.
Die Wettbewerbspolitik spielt in der EU eine immer größere Rolle. Sie soll den Wettbewerb zwischen Unternehmen, der von zentraler Bedeutung für eine funktionierende Marktwirtschaft ist, erhalten beziehungsweise fördern und unter Anderem Kartelle, Absprachen und Preisbindungen verhindern.
Trotzdem haben zwei der mittlerweile weltweit größten Börsen, die New Yorker und Frankfurter Börse, bereits zum dritten mal den Anlauf gestartet, zu fusionieren.
Der Plan stößt, wie vor knapp einem Jahr, jedoch erneut auf allerlei Widerstand. Die EU-Kommission war sich sicher, die Fusion der beiden Börsen hätte nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern weltweit einen monopolartigen Börsenkomplex erschaffen, und genau das soll eben verhindert werden.
Immerhin hätten die beiden Börsen mit ihren Tochtergesellschaften im europäischen Raum im Derivatehandel ganze 90 Prozent Marktanteil, und das ermöglicht nun wirklich alles andere als gute Voraussetzungen für einen Wettbewerb und liegt keinesfalls im europäischen Interesse.
Allerdings gab es selbst innerhalb der Kommission unterschiedliche Meinungen. Eine Fusion der beiden Börsen hätte Europa im Bereich der Wirtschaft eine außerordentlich hohe Stellung gegenüber Asien geschaffen und so die Umsetzung europäischer Standards weitaus erleichtert.
Auch der Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni kann er die Entscheidung der EU-Kommission gegen einen Zusammenschluss ganz und gar nicht nachvollziehen. Er behauptet, die Entscheidung basiere auf unrealistischen Befürchtungen eines theoretischen Marktgerüstes und was nun folge sei lediglich ein „zäher Wettlauf“ der weltweiten Börsen.
Trotz Allem ist er sich sicher, sein Unternehmen sei auch ohne den amerikanischen Partner stark genug und eine Fusion um jeden Preis sei ausgeschlossen.
Auch die New Yorker Börse NYSE Euronext sieht die Ablehnung als eine falsche Entscheidung aber dennoch verkraftbar an.
Zumal beide Börsen bereits zu den weltweit größten gehören, werden sie sich in Zukunft erst einmal wieder alleine auf ihre erfolgreiche Teilnahme am weltweiten Wettbewerb konzentrieren und sehen dem, trotz allen Enttäuschungen, positiv entgegen.
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