Droht eine Überhitzung der Wirtschaft in Rumänien? Erste Anzeichen sprechen dafür und der IWF warnt vor einem hohen Leistungsbilanzdefizit, steigender Inflation und einem sprunghaftem Lohnanstieg in Rumänien.
Der Standort Rumänien hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Denn Rumänien ist mittlerweile vollständig in die Europäische Union integriert. Viele Unternehmen, allen voran der Bankensektor, zieht es daher nach Rumänien, weil die vorhandenen Bedingungen für Investitionen in Rumänien als überaus positiv bewertet werden. Die langfristigen Aussichten werden ebenfalls als gut eingeschätzt. So ist z.B. das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens in den vergangenen Jahren jährlich um über fünf Prozent gewachsen. Gleichzeitig ist die Inflationsrate kontinuierlich gesunken und betrug vor kurzem vier Prozent. Doch aktuell ist die Inflationsrate in Rumänien auf sechs Prozent geklettert. Dies könnte sich möglicherweise kurzfristig negativ auf die Investitionsbereitschaft auswirken.
Die Energiekosten, die weltweit gestiegen sind, und die aktuelle Kreditkriese, die auch an Rumänien nicht spurlos vorbeigegangen ist, dämpfen die allgemeine Stimmung. Bei den Gehältern sind hohe Steigerungsraten zu verzeichnen. Doch hier hat Rumänien noch Nachholbedarf. Denn das durchschnittliche Pro-Kopf-Gehalt beträgt 7.000 Euro im Jahr und ist somit das niedrigste aller EU-Staaten. Experten gehen davon aus, dass die Reallöhne in Rumänien um ca. 20 Prozent steigen werden. Das wird zur Folge haben, dass die Nachfrage nach Krediten steigen wird. Da ein Großteil dieser Kredite in ausländischer Währung laufen, wird dadurch auch die steigende Importnachfrage finanziert. Folge ist, dass das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens 2007 etwa 15 Prozent des BIP betragen wird und damit überdurchschnittlich hoch ist.
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