Nachdem die Dänen sich 2000 gegen den Euro entschieden hatten und die Abstimmung scheiterte, unternimmt der dänische Ministerpräsident Rasmussen nun einen zweiten Anlauf und kündigte ein Referendum an. Er will die Bevölkerung erneut über die Einführung des Euros abstimmen lassen. Doch das muss gut geplant sein und die Vorteile des Euros für die dänische Bevölkerung nachvollziehbar dargestellt werden, um dem Scheitern einer zweiten Abstimmung zur Euro-Einführung entgegenzuwirken. Ein konkreter Termin für die Abstimmung steht noch nicht fest. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Abstimmung bereits Ende 2008, spätestens aber 2011 durchgeführt wird.
Dänemarks Kehrtwende bei der Euro-Frage hat bereits bewirkt, dass sich nun auch Schweden offener zeigt und auch bereit ist über den Beitritt in die Eoro-Zone erneut zu diskutieren. Dort wurde in einem Referendum im Jahre 2003 der Euro abgelehnt. Eindeutige Worte kommen vom aktuellen Finanzminister Schwedens, der offen ausspricht, dass sich eine Euro-Einführung in Dänemark möglicherweise auch auf die Einstellung Schwedens zur Euro-Frage auswirken kann.
Diskussionen zur Euro-Einführung wird man aus Großbrtannien sicher vorerst nicht hören. Die Briten hatten ebenfalls den Euro abgelehnt und werden wohl auch weiter das Britische Pfund dem Euro vorziehen. Und mit Gordon Brown als Premierminister, der allgemein als Euro-Skeptiker bekannt ist, werden es die britischen Euro-Beführworter alles andere als leicht haben.
Falls Dänemark und Schweden ein erneutes Referendum durchführen und sich die beiden Länder für den Euro entscheiden sollten, dann würde es sich um die bedeutendste Erweiterung seit Gründung der Gemeinschaftswährung handeln. Denn die Staten, die seit Gründung neu hinzugekommen sind und den Euro eingeführt haben bzw. den Euro einführen werden (z.B. Zypern und Malta), sind aus politischer und wirtschaftlicher Sicht wesentlich unbedeutender als Schweden und Dänemark.