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Völkermord in Ruanda: Festnahme nach 26 Jahren in Paris

International Crime Court (ICC) Den Haag

Völkermord in Ruanda: Festnahme nach 26 Jahren in Paris von Felicien Kabuga, einem der mutmaßlichen Mitverantwortlichen des Genozid im ostafrikanischen Ruanda im Jahr 1994.

Nach über einem Vierteljahrhundert ist endlich der wegen des Völkermordes in Ruanda im Jahr 1994 gesuchte Felicien Kabuga gefasst worden. Dem heute 85-Jährigen wird vorgeworfen den Völkermord in Ostafrika mitfinanziert zu haben. Der Millionär und Unternehmer Kabuga war über 20 Jahre auf der Flucht und lebte unter falschem Namen nahe Paris, bis er am 16.05.2020 von der französischen Polizei verhaftet wurde. Die Liste der Anklagepunkte gegen Kabuga sind lang und wiegen schwer, so geht es um eine direkte Beteiligung am Völkermord sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit. So ließ er unter anderem auch öffentlich im Radio zu Morden an den Tutsi aufrufen, hatte die Interhamwe-Miliz aufgebaut und wird verdächtigt sehr große mengen an Macheten nach Ruanda importiert zu haben, mit denen später Morde und Massaker verübt wurden.

Über den Völermord in Ruanda

Als Völkermord in Ruanda werden umfangreiche Gewalttaten in Ruanda bezeichnet, die am 6. April 1994 begannen und bis Mitte Juli 1994 andauerten. Sie kosteten circa 800.000 bis 1.000.000 Menschen das Leben, die niedrigsten Schätzungen gehen von mindestens 500.000 Toten aus. In annähernd 100 Tagen töteten Angehörige der Hutu-Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit sowie moderate Hutu, die sich am Völkermord nicht beteiligten oder sich aktiv dagegen einsetzten. (Wikipedia, Völkermord in Ruanda)

Internationaler Strafgerichtshof ICC Den Haag

Internationaler Strafgerichtshof ICC Den Haag

Felicien Kabuga – einer der meisgesuchten Männer der Welt

Kabuga galt lange als einer der meistgesuchten Verbrecher weltweit. Er wurde seit 1997 per Haftbefehl gesucht und es gab ein millionenschweres Kopfgeld, ausgesetzt von den USA. Dennoch gelang es dem Gesuchten sich so viele Jahre den Behörden zu entziehen, teils unter falscher Identität. Gefasst wurde er nun letztendlich mitten in Europa in der französischen Hauptstadt.

Das UN-Tribunal für Ruanda, das die Hauptverantwortlichen des Völkermordes verfolgt, wurde 1994 vom UN Sicherheitsrat gegründet und befindet sich in Arusha, Tansania. Daher wird erwartet, dass Kabuga in Kürze nach Tansania überführt wird.

Video: 20 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda

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