Medienberichten zufolge werden die DAX-Konzerne in diesem Jahr Rekorddividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Für 2013 werden jedoch deutliche Dividendenkürzungen erwartet.
Nach Berichten des „Handelsblatt“ in Zusammenarbeit mit der Commerzbank werden die 30 DAX-Unternehmen in der diesjährigen Dividendensaison 27,1 Milliarden Euro an die Aktionäre auszahlen. Dies wäre mit 1,1 Millarden Euro mehr als im Vorjahr die zweitgrößte Ausschüttung, die je vorgenommen wurde. Im Erfolgsjahr 2007 war die höchste Dividendenausschüttung erfolgt. Für 2013 wird jedoch infolge der schwächeren Konjunktur von geringeren Dividendenzahlungen ausgegangen.
Die diesjährige Dividendensaison hat bereits Ende Januar 2012 begonnen. ThyssenKrupp hat in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 0,45 Euro je Aktie an seine Aktionäre ausgeschüttet. Im Vorjahr war dieselbe Dividendenhöhe ausgeschüttet worden. Die Dividendenrendite des DAX-Unternehmens ThyssenKrupp lag damit in diesem Jahr bei 2,12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,53 Prozent. Die Siemens AG erhöhte seine Dividende in 2012 von 2,70 Euro pro dividendenberechtigte Aktie in 2011 auf 3,00 Euro je Aktie, die am 25. Januar 2012 an die Anteilseigner ausgezahlt wurde. Die Dividendenrendite stieg damit von 2,9 auf 3,9 Prozent.
Die anderen DAX-Konzerne haben zum Teil schon die voraussichtlich Höhe der Dividendenausschüttung bekannt gegeben. Die Commerzbank kündigte zwar ursprünglich an, seinen Aktionären eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie ausschütten zu wollen, angesichts der hohen Verluste des Instituts im dritten Quartal 2011 gehen Experten jedoch von einer Dividendenstreichung aus.
Es wird erwartet, dass vor allem die Dividenden der drei Autohersteller Daimler, BMW und VW ansteigen werden. Nach den Rekordergebnissen von Daimler im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 wird davon ausgegangen, dass eine Dividende von 2,20 Euro ausgeschüttet wird. Der Vorjahreswert von 1,85 Euro je Aktie wird damit übertroffen werden. Die Dividende des Anbieters von Spezial- und Standarddüngemitteln K+S wird vermutlich ebenfalls ansteigen. Die Schätzungen liegen zwischen 1,00 und 1,46 Euro je Aktie (im Vorjahr: 1,00 Euro je Aktie).
Infolge der Energiewende müssen sich die Aktionäre von RWE und E.ON hingegen auf Kürzungen einstellen. Die Dividende für RWE wird voraussichtlich bei 2,20 Euro je Aktie liegen (im Vorjahr: 3,50 Euro je Aktie), die E.ON Dividende bei 1,00 Euro pro Aktie im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,50 Euro pro Aktie.
Die endgültigen Dividendenbeträge werden erst auf der Hauptversammlung der Konzerne bekannt gegeben werden, indem Vorstand und Aufsichtsrat des jeweiligen Unternehmens die genaue Dividendenhöhe zur Abstimmung vorschlagen werden, die für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011 an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Am ersten Handelstag nach der Hauptversammlung (HV) wird die Dividendenausschüttung erfolgen.